Nationale Umfrage zeigt: Mehrheit der Isländer:innen lehnt Lachszucht ab, während die Industrie unkontrolliert wächst
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Laut einer Umfrage von Gallup Island ist die Ablehnung der Lachszucht in offenen Netzgehegen in Island mit 65,4 Prozent so hoch wie nie zuvor
Die Lachszucht in offenen Netzgehegen ermöglicht die leichte Ansteckung mit Krankheiten und erhöht die Umweltverschmutzung in einer Umgebung, wo Wildlachse und Meerforellen ums Überleben kämpfen. Die Praxis, bei der in riesigen offenen Netzkäfigen Millionen von Zuchtfischen gehalten werden, hat sich in Island zwischen 2014 und 2021 mehr als verzehnfacht.
Zwei von fünf Zuchtlachsen sind tot, bevor sie für den menschlichen Verzehr geschlachtet werden können. Im letzten Jahr sind mehr als vier Millionen Zuchtlachse in den isländischen Lachsfarmen mit offenen Netzen verendet – das sind 72-mal mehr Fische als die Gesamtzahl der Wildlachse in Island. Die Lebensbedingungen in den Gehegen sind so schlecht, dass die Fische von Parasiten befallen sind, die sich in ihre Haut fressen, sodass diese von Bakterien befallen werden kann, die schreckliche Wunden verursachen.
Die Gallup-Umfrage zeigt eine weit verbreitete Ablehnung gegenüber der Industrie, die von 63,5 Prozent im September 2023 auf 65,4 Prozent im Juli 2024 ansteigt. Laut Umfrage wird diese Meinung in der gesamten Bevölkerung geteilt, unabhängig von Alter, Einkommen, Geschlecht, Region oder politischer Einstellung.
Der Icelandic Wildlife Fund, der die Erhebung in Auftrag gegeben hat, ist eine in Island ansässige NGO, die sich auf den Umwelt- und Naturschutz konzentriert, einschließlich des Schutzes der isländischen Wildlachsarten, der Wildlachsbestände, des Seesaiblings, der Meerforelle und anderer wilder Süßwasserfische in isländischen Flüssen und Seen.
Jón Kaldal vom Icelandic Wildlife Fund, kommentiert die Ergebnisse der Umfrage:
"Die industrielle Lachszucht in offenen Netzkäfigen ist eine Katastrophe für die Umwelt. Sie verursacht erhebliche Kosten für unseren Planeten. Sie gefährdet die Existenz des einzigartigen isländischen Wildlachses, der die Insel lange vor den ersten menschlichen Siedlungen bewohnte, und fügt Millionen von Zuchtlachsen unermessliches Leid zu.
Die überwältigende Mehrheit der Isländer:innen ist gegen diese unbarmherzige und unmenschliche Art der Nahrungsmittelproduktion. Die Isländer:innen essen keinen Lachs aus offenen Netzkäfigen. Auch Menschen in anderen Ländern müssen aufhören, ihn zu kaufen.
Der massive Widerstand gegen die Open-Net-Pen-Industrie ist besonders herzerwärmend, da Islands mit Abstand reichste und stärkste Lobbygruppe, Fisheries Iceland (SFS), in diesem Frühjahr zig Millionen für Hochglanz-TV- und Online-Werbung ausgegeben hat, um der Nation diese schreckliche Industrie zu verkaufen. Die Menschen haben es sofort durchschaut.
Das Verbot von Lachsfarmen mit offenen Netzgehegen liegt im Interesse der isländischen Öffentlichkeit. Die Branche schafft kaum Arbeitsplätze vor Ort und schadet der spektakulären Natur und Tierwelt des Landes. Wir haben die Pflicht, Islands reichhaltige natürliche Ressourcen mit Respekt und auf nachhaltige Weise zu behandeln."
Die Lachszucht in offenen Netzgehegen steht ganz oben auf der politischen Agenda Islands, da ein vorgeschlagenes Aquakulturgesetz, das diese zunehmende Praxis regeln sollte, dieses Frühjahr in einem ständigen Parlamentsausschuss gestoppt wurde, nachdem Aktivist:innen gezeigt hatten, dass es nicht zweckmäßig ist. Dieses Anliegen ist für die Wähler:innen besonders wichtig und emotional und dürfte im Vorfeld der Parlamentswahlen, die spätestens 2025 anstehen, ein zentrales Thema sein.
Die Kampagne des Icelandic Wildlife Fund zum Schutz wilder Fischarten und gegen schädliche industrielle Praktiken wird von Patagonia unterstützt. Seit 2019, als die globale Artifishal-Kampagne von der Outdoor-Bekleidungsmarke ins Leben gerufen wurde, schlägt das Unternehmen Alarm, weil der Wildlachs aufgrund der Bedrohung durch Fischbrutanlagen und Fischfarmen im Meer kurz vorm Aussterben ist. Fünf Jahre später forderte Patagonia die isländische Regierung mit dem Film "Laxaþjóð - A Salmon Nation" auf, in Europa eine Führungsrolle zu übernehmen und neue Lachsfarmen mit offenen Netzen zu verbieten und bestehende auslaufen zu lassen.
Die Kampagne wird durch eine Petition, die die isländische Regierung zum Handeln auffordert, unterstützt.
Über den Icelandic Wildlife Fund (IWF)
Der Icelandic Wildlife Fund konzentriert sich auf den Schutz und Erhaltung der Umwelt, einschließlich des Schutzes der wilden isländischen Salmoniden, der Bestände von Wildlachs, des Seesaiblings, der Meerforelle und anderer wilder Süßwasserfische in isländischen Flüssen und Seen.
Der IWF ist eine gemeinnützige Grassroots-Organisation, die sich durch Spenden von Einzelpersonen und Unternehmen sowie privaten und öffentlichen Institutionen finanziert.
Patagonia
Ansprechpartner
-
Stephanie Bartl
-
GESCHWISTER ZACK PR
-
Tel: +49 8022 925 47 11
-
Stefanie von Bentzel
-
GESCHWISTER ZACK PR
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Tel: +49 8022 92547 11